Dass Umweltschutz ein Geschäftsmodell ist, wird wohl niemand bestreiten. Die Weltwirtschaft lebt vom Wachstum. Das gilt auch für Österreich. Die staatliche Budget- und Verteilungspolitik kommt ohne Wachstum nicht aus, obwohl nicht zu leugnen ist, dass es nicht unendlich bergauf gehen kann. Um das Prinzip des Wirtschaftswachstums aufrecht zu erhalten, werden neue Produkte, neue Wirtschaftszweige, neue Geschäftsfelder entwickelt.
Vor Jahrzehnten gab es keine Elektronik, keine Computer, keine Computerspiele, kein Internet. Das Internet hat Einzug gehalten, Elektronik beim Verkehr – PKW, Lastwagen, Bahn etc. —, und die umweltgerechte Entsorgung ist zum Thema geworden. Zu den neuen Geschäftsfeldern gehört aber auch der Umweltschutz.
Klimaneutralität und erneuerbare Energie sind zentrale Anliegen der EU, besonders nach der neu erfolgten Bestellung der Organe. Der Gebäudesektor— und damit wir— ist massiv betroffen. Wärmedämmung im Rahmen von grundlegender Sanierung soll verstärkt erfolgen. In Österreich sind es bloß 1% des Gebäudebestandes jährlich. Die letzte Regierung strebte 2% an, die EU erwartet 3% (das heißt, nach 33 Jahren sollten alle Gebäude mit dem Ziel einer Reduzierung des Energieaufwandes saniert sein). Wer zahlt? Aktuell der Vermieter bei künstlich niedrig gehaltenen Mieten. Es profitiert aber der Mieter.
Klimaschutz ist zum populistischen Thema geworden. Die Klimakrise ist von der jungen, offenbar Schule schwänzenden Schwedin Greta Thunberg angeprangert worden. In Ihrer Wut-Rede (wer hat sie verfasst?) vor der UNO-Vollversammlung beschuldigte sie die ältere Generation, obwohl sich die jüngere Generation angesprochen fühlen sollte, denn sie profitiert von der Wegwerfgesellschaft in hohem Maß. Die jüngere Generation hat viele Vorteile und Annehmlichkeiten, die die ältere Generation nicht hatte. Und wer kann es sich sonst leisten, gemütlich über den Atlantik zu segeln, aber Klimaschutz bringt (ihr) Vorteile und den Bürgern Belastungen -denn die nächsten Initiativen sind vorprogrammiert – siehe Diskussion über die CO2-Steuer.
Die EU ist dabei neue Regelungen zu schaffen: Reduktion des CO2-Ausstoßes bis 2030, Umstellung auf erneuerbare Energien. Darüber hinaus hat aber die EU weitere Schwerpunkte, wie etwa gesundes Wasser und Brandschutz. Bezüglich Wasser steht die Gesundheit im Blickfeld. Wir haben noch die Diskussion über Blei im Trinkwasser in Erinnerung. Nun geht es um zahlreiche weitere Stoffe, wie etwa Chrom im Wasser. Wir dürfen gespannt sein, was die derzeit laufenden Beratungen ergeben.
Beim Brandschutz war der Auslöser die Brandkatastrophe von London. Brennbare Wärmedämmung und Bausünden waren die Auslöser der Katastrophe. Derartige Situationen sollen künftig vermieden werden. Somit gibt es Diskussionen über geeignete Dämmstoffe, die nicht schmelzen und brennen sowie bei der Entsorgung Ärger bereiten. Was haben da nicht Sanierer bei uns alles falsch gemacht? Was hier als Regulierung bevorsteht, ist noch offen. Unsere Position beim Umweltschutz ist wohl Zustimmung, aber verkraftbar und finanzierbar!